Dattatreya: Die Avatare

„Ich bin Datta. Ich bin das Eine Phänomen, das Abermillionen von Universen durchdringt.“
- Srīpāda

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In seinem Wesen ist Gott männlich-weiblich. Er manifestierte sich als göttliche Dreiheit, das heißt als Wille, Wissen und Aktivität. Diese Drei nennen wir die in Erscheinung getretene Göttlichkeit. Dattatreya ist die männlich-weibliche Energie, die als die Synthese dieser Dreiheit Gestalt annahm.

Er trat nicht durch eine gewöhnliche Geburt in Erscheinung. Der große Seher Atri saß in sehr langer und tiefgründiger Kontemplation, die für das Wohlergehen der Schöpfung gedacht war. Da erschien vor ihm die göttliche Dreifaltigkeit und segnete ihn. Die Drei wollten ihm eine Gunst erweisen. Da bat er sie, sich in einer Form zu verkörpern, die für die Lebewesen leicht zugänglich und erreichbar sein sollte. Die Drei stimmten zu und daraufhin wurde Lord Dattatreya als Sohn des erhabenen Paares Atri und Anasuya geboren.

Zugleich ist Dattatreya eine ewige Gegenwart. Er schenkt seine Gegenwart nicht nur auf den verschiedenen kosmischen Ebenen, sondern auch auf unserer Erde. In einer feinstofflichen Form ist er in verschiedenen heiligen Plätzen und Orten anzutreffen. Seine Anwesenheit kann durch tiefgründige und fortwährende Kontemplation wahrgenommen werden. Auf diese Weise erschien er Sehern und Heiligen in ihren Träumen, Meditationen und Visionen.

Sri Datta lebt nicht nur in seiner göttlichen Form auf den subtilen Ebenen. Von Zeit zu Zeit kommt er in menschlicher Gestalt herab, um Führung zu geben, zu helfen und seinen Segen in höchst geheimnisvoller Weise zu geben. So zeigte er sich in früheren Zeitaltern bei verschiedenen Gelegenheiten den Siddhas und Rishis und verbreitete sein bezauberndes göttliches Licht. Er nahm die unterschiedlichsten Formen an, z.B. erschien er in einem yogischen Feuer, in Avadhuta-Gestalt oder auch in sehr hässlichen Gestalten, um die Weisen auf die Probe zu stellen.

Dattatreya erscheint in sehr einfachen Gestalten. Er zeigt sich in vielen Verkörperungen, und ihre Methoden, Dinge zu tun, sind für den Verstand oder die Logik unbegreiflich, aber durch das Herz können wir uns mit dem Herrn verbinden. Entsprechend der Intensität unserer Verbindung werden wir umgewandelt.

Im gegenwärtigen dunklen Zeitalter, dem Kali Yuga, trat Lord Dattatreya durch drei Verkörperungen in Erscheinung: als Srīpāda Srīvallabha, als Narasimha Saraswati und als Swamī Samartha. Er zeigte sich auch in einigen teilweisen Verkörperungen.

Seine Inkarnationen werden in dem Buch “Srīpāda Srīvallabha Charitāmrutam” beschrieben. In manchen Formen lebt er für immer, z.B. in der Gestalt des 16-jährigen Srīpāda Srīvallabha. In dieser Gestalt zeigte er sich sogar bevor er im 14. Jahrhundert geboren wurde.

Die Inkarnationen von Dattatreya werden mit einem Banyan-Baum verglichen, der viele Äste, Stämme und hängende Luftwurzeln hat. Sie scheinen unabhängig voneinander zu sein, doch sie sind alle Teil desselben Baumes. In manchen Inkarnationen erschien er in vollem Glanz und Herrlichkeit. Diese Inkarnationen werden die Purna Avatare genannt. In anderen manifestierte er sich teilweise und dies sind seine Amsa Avatare.

Viele Heilige und Gurus empfingen infolge ihres intensiven Strebens und ihrer Ausrichtung die Energie von Lord Dattatreya und verwirklichten sich auf diese Weise. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert kamen viele Gurus hervor. Durch die Berührung des Herrn wurden sie veranlasst, anderen Menschen die gleiche ursprüngliche, frische Berührung zu geben. Aber man kann nicht behaupten, dass sie ebenfalls Inkarnationen von Dattatreya sind.

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Quellen:

• K. Parvathi Kumar: Notizen aus den Seminaren. World Teacher Trust - Dhanishta, Visakhapatnam, India (www.worldteachertrust.org)