Dattatreya - Symbole und bildliche Darstellung
„Ich bin Datta. Ich bin das Eine Phänomen, das Abermillionen von Universen durchdringt.“
- Srīpāda
Buch: Dattatreya - Symbol und Bedeutung
Überblick Dattatreya
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Das wesentliche Prinzip des Status von Dattatreya ist: reines Bewusstsein, das sich durch ausgeglichene Qualitäten ausdrückt.
Lord Dattareya steht über der Dreifaltigkeit, doch er kann sich ebenso durch sie zum Ausdruck bringen. Als reines Bewusstsein kann er wie die göttliche Mutter sein und als reine Existenz kann er der absolute Gott sein. Er ist mit allen Möglichkeiten ausgestattet. Daher wurde er von den Sehern des Altertums als 'alles in einem und einer in allem' verstanden.
Das Gleichgewicht zwischen den drei Qualitäten wird geometrisch als gleichseitiges Dreieck dargestellt. Die drei Qualitäten erschaffen die sieben Schöpfungsebenen. Zusammen werden sie als die zehn Saaten beschrieben.
Das älteste Dattatreya-Symbol ist die Dekade, die mit Zahlen und als geometrische Form dargestellt werden kann. Die reine geometrische Form ist ein Dreieck innerhalb eines Kreises mit einem Zentrum. Die bildliche, poetische und ausführlichere Darstellung ist eine menschliche Gestalt mit drei Köpfen und sechs Armen, die von einer Kuh und vier Hunden begleitet wird. In ihren sechs Händen hält sie sechs verschiedene Waffen.
Das gleichseitige Dreieck innerhalb eines Kreises mit einem Mittelpunkt
Dattareya entwickelt den Yoga-Pfad zum Nutzen der Menschen. Mithilfe dieses Symbols wird er seit ältester Zeit von den Sehern angerufen.
Die heilige Dekade
Die drei äußersten Punkte der Dekade stellen die drei Qualitäten der Seele, die Dreifaltigkeit und die drei Logoi dar. Die sieben Punkte dazwischen stehen für die sieben Ebenen der Existenz sowie für alles, was durch die Zahl 7 dargestellt wird. Der Punkt in der Mitte ist von sechs anderen Punkten umgeben. Dies symbolisiert die individuelle Seele mit den sechs Zentren, durch die sie arbeitet. Alle zehn Punkte zusammen stellen die Universalseele dar und der Punkt in der Mitte steht für die individuelle Seele.
Zwischen der individuellen Seele und der Universalseele gibt es die Dreiheit und die Ebenen der Existenz. Dies ist auch ein detailliertes Symbol der kosmischen Person. Es heißt, dass die kosmische Person in zehn Schritten herabgekommen ist und die Schöpfung führt.
Die bildliche Darstellung
Bildlich wird Dattatreya als Person mit drei Köpfen dargestellt. Dies weist darauf hin, dass er die Gottheit ist, in der die Dreieinigkeit vereint ist und dass er die drei Qualitäten der Seele leitet. Der bildliche Aspekt von Dattatreya wurde von den Sehern poetisch dargestellt.
Die Hunde
In dieser bildlichen Darstellung wird Srī Guru Datta von vier Hunden begleitet. Sie stellen die vier Veden, die vier Yugas, die vier Stadien des Wortes dar und sie verweisen auf die vier Stadien der Existenz.
Der Hund ist eines der erhabenen Symbole der Veden. Er verkörpert die Fähigkeit zu hören, über große Entfernung zu hören und aufmerksam auf das Subtile zu hören. Hunde haben eine bessere Hörfähigkeit als Menschen.
Das vedische Symbol des Hundes hat einen Bezug zum Hundsstern. Vedische Seher erkannten die Energie der Liebe und des Mitgefühls, die in unserem System vom Sirius empfangen wird.
Die Nachbildung des Sirius-Systems auf unserem Planeten ist die Hierarchie mit ihren Ashramen im Himalaya und in den Blauen Bergen (Nilagiris). Man glaubt, dass Lord Maitreya, das Oberhaupt der Hierarchie, mit dem Herrn des Sirius-Systems (Sarameya) eng zusammenarbeitet. Dattatreya ist der Herr von Sarameya.
Die Kuh
Dattatreya wird von einer gesunden weißen Kuh begleitet. Die Kuh steht unter dem Schutz von Srī Guru Datta. In der vedischen Symbolik steht die Kuh für die Schöpfung und auch für unseren Planeten Erde.
Der Planet und die Schöpfung bieten unschätzbaren Reichtum, Annehmlichkeiten, Erfahrungen, Glück, Freude und Seligkeit. Um die Lebewesen auf allen Ebenen der Existenz zu nähren, sind der Planet und die Schöpfung bereit, gemolken zu werden. Symbol solcher Nahrung ist das Trinken von Kuhmilch. Es steht für Wachstum und Zufriedenheit auf der physischen, vitalen, mentalen, buddhischen und auf der Ebene der Seligkeit.
Die Kuh, die Frau, der Planet, das Sonnensystem und das kosmische System sind verschiedene Erscheinungsformen des Kuh-Prinzips. Wenn der Mensch den richtigen Zugang zu ihnen und die richtige Haltung ihnen gegenüber einnimmt, gewinnt er die Herrlichkeit des Lebens. Durch einen falschen Zugang wird der Mensch zwangsläufig fallen und leiden.
Die alten indischen Schriften erklären, dass niemand, der in Frieden leben möchte, es sich leisten kann, eine Kuh, eine Frau oder den Planeten zu verletzen. Selbstverständlich ist der Mensch nicht imstande, das Sonnensystem oder das kosmische System zu verletzen. Jedem, der die Kuh, die Frau und den Planeten verehrt, beschützt und nährt, sind sie positiv zugeneigt. Diese positive Zuneigung vermittelt dem Menschen unerklärliche Zufriedenheit und Freude am Leben. Aus diesem Grund wird Dattatreya als Beschützer der Kuh dargestellt. Die Kuh folgt ihm auf allen Wegen. Sie schenkt alle Erfüllung und Freude, alles Glück und Erfahrung.
Die sechs Arme
Srī Guru Datta wird mit drei Köpfen und sechs Armen dargestellt. In einer Hand hält er eine Muschel, in einer anderen das himmlische Rad, in der dritten Hand eine Keule, in der vierten einen Dreizack, in der fünften einen Wasserbehälter und in der sechsten eine Bettlerschale.
1. Die Muschel weist auf die Prinzipien der Erweiterung und Zusammenziehung hin, über die Jupiter und Saturn herrschen. Jede Erweiterung erfordert eine Festigung und umgekehrt. Auf dem Weg zur Wahrheit gibt es die Erweiterung des Bewusstseins, die bei jedem Schritt gefestigt werden muss.
2. Das Rad steht für die Zeit und die Zeit wird von einem wahren Lehrer beherrscht. Er weiht den Jünger in das Wissen von der Zeit ein, so dass dieser sich den günstigen und ungünstigen Zeiten im Leben geschickt anpassen kann, ohne durch angenehme oder unangenehme Ereignisse in seiner Schwingung beunruhigt zu werden. Da der Lehrer Srī Guru Datta der Eine ist, der die drei Qualitäten überragt, arbeitet die Zeit mit ihm und unterstützt ihn dabei, den Wahrheitssuchern zu helfen.
3. Die Keule ist ein Symbol des Instrumentes, das den Stolz unterwirft. Das Stolz-Sein auf sich selbst muss auf dem Altar des Dienstes für die Mitmenschen geopfert werden und Srī Guru Datta benutzt die Keule dementsprechend, um den Stolz jener zu vernichten, die dem Weg der Wahrheit folgen. Die Keule symbolisiert auch die umgedrehte Haltung des Gehirn- und Wirbelsäulensystems, das der Sitz des Bewusstseins ist. Wird die Keule aufrecht gehalten, ähnelt sie dem Licht im Kopf, das sich in der Lichtsäule des Rückgrats fortsetzt. Srī Guru Datta, der die Wahrheitssucher demütig macht, ermöglicht ihnen, viele Verdrehungen, unter denen sie leiden, rückgängig zu machen.
4. Der Dreizack, den Srī Guru Datta hält, ist ein Symbol der dreifachen Energie, die sich in ätherischer Form innerhalb des Brahma Danda, der Mitte der Wirbelsäule, befindet. Diese dreifältige Energie wird als Ida, Pingala und Sushumna bezeichnet. Es ist der linke, der rechte und der mittlere Energiestrom. Der linke Strom führt zur Materialisierung, der rechte zur Spiritualisierung und der mittlere Strom bewirkt die Ausgewogenheit zwischen beiden. Dies ermöglicht das Dasein des Menschen auf einer bestimmten Ebene der Existenz.
5. Der Wasserbehälter von Srī Guru Datta ist eigentlich der Behälter des Lebens. Der Lehrer sollte dem Schüler, der auf ihn ausgerichtet ist, Leben und Langlebigkeit schenken, so dass der Schüler in jener Inkarnation die Erfüllung im Yoga finden kann. Aus diesem Grund ist ein wahrer Lehrer ein echter Heiler und sogar ein Lebensspender. Bis der Schüler die Meisterschaft erreicht hat, hilft er ihm mit Gesundheit und langem Leben. Der Lehrer gewährt dem Schüler drei wesentliche Segnungen. Tatsächlich vermacht er sie ihm. Die erste ist Langlebigkeit, eine weitere ist Gesundheit und der dritte Segen ist der Weg zur Wahrheit, der zur Meisterschaft führt.
6. Die Bettlerschale: Srī Guru Datta trägt eine Bettlerschale, aber er ist kein Bettler. Um die Menschen zu beschützen, bittet er sie, ihm ihre Begrenzungen, Unreinheiten, schlechten Motive und minderwertigen Verhaltensweisen zu schenken. Aus diesem Grund streckt er die Hand mit der Bettlerschale jedem hin, der sich auf ihn ausrichtet. Er möchte, dass alle, die ihm folgen, ihm freimütig alles schenken, was Unwohlsein (disease) verursacht, damit der Gebende sein Wohlbefinden (ease) wiederbekommt.
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Quellen:
- K. Parvathi Kumar: Notizen aus den Seminaren. World Teacher Trust - Dhanishta, Visakhapatnam, Indien (www.worldteachertrust.org)